Bewusstsein Barrierefreiheit
Der Begriff "Beeinträchtigung"
Auf den nächsten Seiten finden Sie einen einfachen Überblick über verschiedene Arten von Beeinträchtigungen. Im SHUFFLE-Projekt wurde auch eine interaktive Plattform, das barrierefreie Blinddate, gestaltet, auf der Sie umfassendere Informationen multimedial aufbereitet finden. Viel Spaß beim Erkunden!
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Die 22. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks hat aufgezeigt, dass rund 16% der befragten Studierenden eine oder mehrere Beeinträchtigungen haben, die sich erschwerend auf ihr Studium auswirken.
Was bedeutet es, wenn eine Beeinträchtigung sich erschwerend auf das Studium auswirkt?
Es bedeutet, dass diese Studierenden ihr Studienfach oder den Studienort wechseln, das Studium öfter und länger unterbrechen oder das Studium ganz abbrechen müssen.
Statistisch gesehen sind in einem Seminar mit 30 Personen 5 Studierende betroffen. Es ist möglich, dass sie ihr Studium nicht ohne Probleme durchlaufen können, da die Hochschulen nicht immer auf die individuellen Bedarfe eingehen können [1].
Bild Quelle: Microsoft Inclusive Design. https://www.microsoft.com/design/inclusive/.
Wir sprechen in diesem Kurs von Menschen mit Beeinträchtigungen und nicht von Menschen mit Behinderungen.
Wir möchten unsere Studierenden in ihrer Individualität wahrnehmen und kennenlernen. Während Behinderungen erst durch das Interagieren mit der Umwelt, also erst in einem ausgrenzenden gesellschaftlichen Umgang mit der Behinderung, entstehen und systemisch bedingt sind, gelten Beeinträchtigungen als personenbezogenes Merkmal [2]. Deshalb wird auch oft der Begriff "individuelle Bedarfe" gewählt.
Wir wollen den Begriff "individueller Bedarf" sehr weit fassen. Neben Mobilitäts-, Hör- oder Sehbeeinträchtigungen fallen auch chronische und akute Krankheiten, AD(H)S, Autismus, psychische Erkrankungen, Sprachbarrieren, Pflegeverantwortung oder eine Schwangerschaft darunter.
Damit Sie einen Eindruck erhalten, wie die Individualität Ihrer Studierenden aussehen kann, möchten wir im Folgenden einige individuelle Bedarfe vorstellen und wie man diese durch digitale Barrierefreiheit unterstützen könnte. Auch hier möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass nicht jede Unterstützungsmöglichkeit für jede*n Student*in die passende ist und nur bedingt allgemeingültige Aussagen getroffen werden können. Die aufgeführten Punkte sollten deshalb in Bezug auf die jeweiligen Studierenden eingeordnet und angepasst werden.